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Piraterie gesunken

Das Internationale Schifffahrtsbüro (IMB) der ICC hat in seinem am 13. April 2023 veröffentlichten Bericht für das erste Quartal 2023 den niedrigsten Stand der weltweit gemeldeten Fälle von Piraterie und bewaffneten Raubüberfällen seit 1993 verzeichnet. Dennoch ruft das Büro zu anhaltender Wachsamkeit auf.

Aus dem aktuellen Bericht des Internationalen Schifffahrtsbüros geht hervor, dass im ersten Quartal des Jahres 27 Vorfälle gemeldet wurden – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 37 Vorfällen im Vorjahreszeitraum. Bei 25 Vorfällen gingen die Täter an Bord der Schiffe.

Generalsekretär von ICC Germany Oliver Wieck:

„Fast 85 % des internationalen Handels werden über den Seeweg abgewickelt. Eine koordinierte internationale Zusammenarbeit zur Bekämpfung der Piraterie ist daher unerlässlich für einen funktionierenden Welthandel. Die neuesten Zahlen sind erfreulich, es besteht jedoch kein Anlass, die Hände in den Schoß zu legen. Um den Schutz vor Seepiraterie auch langfristig und nachhaltig zu gewährleisten, müssen wir die globale Zusammenarbeit weiter vorantreiben.“

Das Gewaltpotential ist weiterhin hoch: Sechs Besatzungsmitglieder wurden entführt, zwei als Geiseln genommen, zwei bedroht und ein Opfer angegriffen. Das IMB Piracy Reporting Centre ruft daher dazu auf, die Einsätze der Küstenschutzbehörden und der internationalen Seestreitkräfte in der Region fortzusetzen.

Golf von Guinea

Auch im Golf von Guinea ist die Zahl der Piratenüberfälle und bewaffneten Raubüberfälle weiter zurückgegeangen. Im ersten Quartal 2023 wurden fünf Vorfälle gemeldet, verglichen mit acht im Jahr 2022 und 16 im Jahr 2021.

Meerenge von Singapur

Fast 30 % der Vorfälle im ersten Quartal 2023 ereigneten sich in der Straße von Singapur, wo acht Fälle registriert wurden – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 15 gemeldeten Vorfällen im ersten Quartal 2022.

Südamerika

Etwa 33 % der weltweiten Vorfälle ereigneten sich in Südamerika; unverändert kritisch ist die Lage beim Ankerplatz Callao in Peru. Im ersten Quartal 2023 gab es dort fünf gemeldete Vorfälle und damit ebenso viele wie in den Vorjahren.

Zur IMB-Meldestelle für Piraterie

Das IMB Piracy Reporting Centre dient als wichtige, rund um die Uhr erreichbare Anlaufstelle für die Meldung von Pirateriedelikten und die Unterstützung von bedrohten Schiffen. Die schnelle Reaktion und Koordinierung mit den Einsatzkräften sowie das Versenden von Warnungen an Schiffe haben dazu beigetragen, die Sicherheit auf hoher See zu erhöhen. Die vom IMB gesammelten Daten liefern auch wichtige Erkenntnisse über die Art und Vorgehensweise moderner Piraterie.

Der vollständige Bericht für das erste Quartal 2023 kann hier abgerufen.

Text: ICC, Foto: Pixabay

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