PME und APL im Deutschen Marinemuseum
Der laufende Erhalt der schwimmenden Museumsobjekte wird durch das eigene technische Personal und natürlich im noch größeren Umfang durch die PÖNEX Crewen der ehemaligen Besatzungsangehörigen und „Shiplover“ durchgeführt.
Dennoch müssen unsere Boote und Schiffe in regelmäßigen Abständen im Bereich des Unterwasserschiffes auf mögliche Schäden bzw. Materialabrieb an den Rümpfen durch Korrosion kontrolliert werden. Eine regelmäßige Bilgenkontrolle ist unerlässlich und wird auch durchgeführt, sie ist aber nicht ausreichend, um plötzlich auftretende Wassereinbrüche – wie leider bei anderen Museumsschiffen geschehen – zu verhindern. Daher fordert der Gesetzgeber eine sogenannte zeitlich befristete Sinksicherheits- oder auch Schwimmfähigkeitsbescheinigung, ausgestellt durch einen amtlich bestellten Prüfer.
Dazu müssen die Schiffe regelmäßig aus dem Wasser – zumindest theoretisch. Dank einer neuen Messtechnik wurde am 21. November 2019 die stählerne Beplankung des Unterwasserschiffes der „MÖLDERS“ im schwimmenden Zustand an ihrem Liegeplatz durch Taucher mit einem Ultraschallgerät gemessen. Leider kann dieses Verfahren nicht auf Boote mit Holzrümpfen übertragen werden und diese haben nun einmal das Seemannschaftsschulboot „NORDWIND“, das Minenjagdboot „WEILHEIM“ und auch das Flugkörperschnellboot S 71 „GEPARD“. Sie müssen gedockt werden und die Stärke ihrer Holzbeplankung wird wie eh und je mit dem bekannten Marlspieker gemessen. Wie weit dieser sich in das feste oder morsche Holz einbohren lässt, gibt zuverlässig Auskunft über den Zustand der Holzbeplankung. Zu diesem Zweck wurde das Minenjagdboot „WEILHEIM“ am 20. November 2019 im dichten Nebel in die Neue Jadewerft in Wilhelmshaven geschleppt und zunächst vom Muschelbewuchs befreit.
Der Traditionssegler des Museums, das ehemalige Seemannschaftsschulboot „NORDWIND“ hat aus eigener Kraft die Bültjer Werft in Ditzum / Ostfriesland erreicht. Neben der Inspektion soll dann auch gleich die Zulassung als Segelschulboot durch die Berufsgenossenschaft verlängert werden.
Auch die Motorbarkasse FRIEDRICH A. MEYER ist in ihrem Winterlager in der Wilhelmshavener Wilhelm-Werft angekommen, wird dort überholt und gewartet, um ab Beginn der Osterferien 2020 wieder planmäßig marinehistorische Hafenrundfahrten durchzuführen.
Text u. Fotos: DMM