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Startschuss für Neubau und Modernisierung

Umfangreich saniert, modernisiert und erweitert wird die Seehundstation in Friedrichskoog in den kommenden Monaten: Sie erhält auf mehr als 2000 Quadratmetern ein neues Eingangsgebäude, eine neue Ausstellungshalle sowie mehr Platz für Gäste und Mitarbeiter. Umweltminister Jan Philipp Albrecht hat am Montag (16. Dezember) die Seehundstation an der Westküste besucht, um gemeinsam mit der Stationsleiterin Tanja Rosenberger und ihrem Team den Grundstein für die Bauarbeiten zu legen.

„Mit dem Ausbau der Seehundstation machen wir diesen touristischen Anziehungspunkt fit für die Zukunft und kommen unserer Verantwortung für die Aufzucht verwaister Heuler nach. Darüber hinaus vermittelt die Station den einzigartigen Lebensraum Wattenmeer und damit die Bedeutung des Umwelt- und Naturschutzes für unsere Lebensgrundlagen“, sagte Umweltminister Jan Philipp Albrecht bei der Grundsteinlegung. „Die Seehundstation Friedrichskoog ist eines der am stärksten besuchten Nationalparkhäuser in Schleswig-Holstein. Hier engagiert sich das Team nicht nur für den Schutz der Seehunde und Kegelrobben, sondern es leistet auch außerordentlich wichtige Aufklärungsarbeit.“

Der jetzt begonnene Neubau der Gebäude kostet 4,29 Millionen Euro. Für den gesamten Aus- und Umbau werden nach jetzigem Planungsstand Kosten in Höhe 5,95 Millionen Euro anfallen. Im November hat das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND) der Seehundstation einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 4,1 Millionen Euro zukommen lassen, der im kommenden Jahr an die tatsächlichen Kosten angepasst wird.

Für Besucher wird die Seehundstation noch über die Feiertage geöffnet bleiben. Sie schließt ab Montag, 6. Januar, bis voraussichtlich Pfingsten für Gäste. Weiterhin versorgt werden jedoch die in der Station  lebenden Tiere. Auch werden während der Schließzeit weiter hilfsbedürftige Heuler aufgenommen.

Die Seehundstation in Zahlen:

Bereits seit den 1950er Jahren spielt die Aufzucht von Heulern in Friedrichskoog eine wichtige Rolle. Angefangen hat damit Werner Rohwedder – in seinem Garten und auf seinem Kutter. Die erste zentrale Aufzuchtstation für verlassene Jungtiere ist 1969 in Büsum entstanden. Um diese Station zu unterstützen, ist 1985 die Seehundstation in Friedrichskoog gemeinsam mit dem Landesjagdverband Schleswig-Holstein errichtet worden.

Bundesweit einzigartig ist hier die Gemeinschaftshaltung 2 heimischer Robbenarten: nämlich von Seehunden und Kegelrobben. Zurzeit leben 15 Tiere in der Seehundstation: 8 junge Robben, von denen derzeit 4 Tiere im sogenannten Quarantänebereich ankommen. Zwei junge Kegelrobben und zwei junge Seehunde sind im Aufzuchtbereich für die Besucher zu sehen. Nur 10,1 Kilogramm wog die Frühgeburt Ole, die seit Oktober in der Seehundstation lebt. Zwischen 10 und 15 Kilogramm schwer sind junge Kegelrobben.  Dauerhaft gehalten werden außerdem 7 Tiere:  5 Seehunde und 2 Kegelrobben. Seit 34 Jahren, nämlich seit 1985, lebt die älteste Seehunddame „Deern“ in der Station. In freier Natur hingegen haben Seehunde eine Lebenserwartung von rund 15 Jahren. Seit 22 Jahren leitet Tanja Rosenberger die Seehundstation Friedrichskoog. Ihr Team besteht heute aus 29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: 22 Festangestellten, einem Auszubildenden zum Tierpfleger sowie 6 Freiwilligen, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr und Bundesfreiwilligendienst absolvieren.

Anfang der 1990er Jahre kommen jährlich 117.000 Besucher in die Seehundstation. Heute sind es im Jahr rund 150.000 Gäste. Im Jahr 2019 haben sich bislang 162.000 Besucher die Seehunde und Kegelrobben angesehen.

Aus 4 Baumaßnahmen setzt sich die Erweiterung der Seehundstation zusammen, mit der zum Ende des Jahres 2019 begonnen worden ist: Bau des Eingangs- und des Ausstellungsgebäudes, der Bau eines Beobachtungsdecks über dem Filtergebäude, und die Herstellung der Freianlagen.  Der Umbau des Altbaus zu einem Bürotrakt erfolgt im Jahr 2021. 2.240 Quadratmeter groß ist die Neubaufläche für den Eingangsbereich und die Ausstellung.

Text u. Grafik: MELUND

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