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Tender „Donau“ zurück

Am Freitag, den 12. Juli 2024 ist der Tender „Donau“ in seinem Heimathafen Kiel eingelaufen. Der zum Unterstützungsgeschwader gehörende Versorger stellte in den vergangenen sechs Monaten den deutschen Beitrag in einer der ständigen Verbände der NATO. Der Tender war damit gleichzeitig Bestandteil der Very High Readiness Joint Task Force Maritime (VJTF (M)) für den Bereich Nord- und Ostsee.

Unter dem Kommando von Korvettenkapitän Stefan Huber (55) hat der Kieler Tender mit seiner 68-köpfigen Stammbesatzung in den vergangenen sechseinhalb Monaten viel erlebt. „Die Intensität der verschiedenen Manöver, die wir in den letzten Monaten absolviert haben, war schon enorm. Dabei war das Manöver ‚Open Spirit‘ im Finnischen Meerbusen nicht nur wegen der Nähe zur russischen Grenze schon etwas Besonderes. Alle Minensucheinheiten konnten hier sehr eindrucksvoll ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Insgesamt wurden mehr als 35 Minen und Torpedos aus den letzten Weltkriegen aufgespürt und unschädlich gemacht“, so der Kommandant.

Der Einsatz führte die „Donau“ von Frankreich bis zu den Färöer-Inseln, von Scapa Flow bis nach Finnland, insgesamt fast 30.000 km in dem Einsatzgebiet der VJTF (M). Wieder zurück im Heimathafen werden die Aufgaben und der Stab an das Schwesterschiff „Werra“ übergeben und dann geht es in den wohlverdienten Urlaub. Korvettenkapitän Huber freut sich am meisten darauf, „morgens einfach mit dem Fahrrad zum Bäcker fahren zu können, dort frische Brötchen zu kaufen und mit meiner Frau in unserem Garten an der Nordsee zu Frühstücken“.

Hintergrundinformationen

Neben den Einsätzen, die vom Bundestag mandatiert sind, beteiligt sich die Deutsche Marine laufend an den vier multinationalen Flottenverbänden der NATO – wie an der SNMCMG 1.

Zu ihnen stellt die Marine permanent Schiffe und Boote ab. Die Teilnahmen an den NATO-Verbänden gehören zu Deutschlands Verpflichtungen gegenüber dem Bündnis auch in Friedenszeiten. Die NATO-Verbände gibt es seit Jahrzehnten. Sie sind regional nur sehr grob begrenzt.

Auch deshalb sind sie schnell verfügbare maritime Reaktionskräfte, mit denen das Bündnis bei eventuellen Krisen oder Konflikten flexibel operieren kann. Die Marineverbände gehören daher zur NATO Response Force (NRF); und in dieser Formation sind sie der Anteil der Seestreitkräfte an der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) – der Speerspitze der NATO, die permanent einsatzbereit ist. Die Anforderung: innerhalb von 48 bis 72 Stunden bereit zu sein, um dorthin zu verlegen, wo sie jeweils benötigt werden. Zwei der Verbände haben die Fähigkeit großflächig Seewege zu schützen, die zwei anderen sind auf die Abwehr von Seeminen spezialisiert.

Zusätzlich zu ihrer operativen Rolle kann die NRF für eine stärkere Zusammenarbeit bei Ausbildung und Übungen genutzt werden. Im Rahmen der von der NATO beschlossenen Anpassungs- und Rückversicherungsmaßnahmen wurde auch die NATO Response Force verstärkt. Sie umfasst damit bis zu 40.000 Soldatinnen und Soldaten.

Text: PIZ Marine, Foto: Bundeswehr / Steve Back, Fotograf :Tanja Wendt

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