Tender „Elbe“ zurück in Kiel
Am Dienstag, den 14 März 2023 um 10 Uhr, ist der Tender „Elbe“ nach der Teilnahme an der Einsatzgruppe der Standing NATO Maritime Group 2 (SNMG 2) „NATO Unterstützung Ägäis“ in den Heimathafen Kiel zurückgekommen.
Vergessen wird die Besatzung der „Elbe“ die letzten Wochen sicher nicht. Nach knapp fünf Monaten Einsatz in der „NATO Unterstützung Ägäis“ gab es in den letzten Wochen noch einen ganz besonderen Auftrag. Grund war das verheerende Erbeben in der Türkei und Syrien. Außerplanmäßig wurden in den letzten Wochen die Häfen Iskenderun und Mersin in der Türkei angelaufen, um den vom Erdbeben betroffenen Menschen zu helfen. So wurden nicht nur Hilfsgüter in die betroffenen Regionen geliefert, sondern auch die Besatzung des Kieler Tenders sammelte an Bord, um den Menschen in ihrer Not zu helfen. So manch ein „Marineteddy“ hilft nun einem Kind in der Türkei oder Syrien, zu einem Lächeln zurückzufinden.
Die originäre Aufgabe der Kieler Einheit aus dem Unterstützungsgeschwader war das Überwachen der Migrationsbewegungen in Zusammenarbeit mit der türkischen und griechischen Küstenwache. „Es war eine sehr gute, vertraute und professionelle Zusammenarbeit mit dem an Bord eingeschifften Verbindungsoffizieren und den Einheiten aus den beiden Staaten. Die Erwartungen wurden sowohl von unserer Seite, als auch von den türkischen und griechischen Behörden vollends erfüllt“, so Fregattenkapitän Berghammer (36). Der Tenderkommandant und die Besatzungsangehörigen freuen sich auf die Familie und Angehörige. Die Soldaten und Soldatinnen haben ein paar ruhige Tage an Land und können die Auszeit genießen.
Hintergrundinformationen
Neben den Einsätzen, die vom Bundestag mandatiert sind, beteiligt sich die Deutsche Marine laufend an den vier multinationalen Flottenverbänden der NATO – wie an der SNMG 2. Zu ihnen stellt die Marine permanent Schiffe und Boote ab. Die Teilnahmen an den NATO-Verbänden gehören zu Deutschlands Verpflichtungen gegenüber dem Bündnis auch in Friedenszeiten. Die NATO-Verbände gibt es seit Jahrzehnten. Sie sind regional nur sehr grob begrenzt.
Auch deshalb sind sie schnell verfügbare maritime Reaktionskräfte, mit denen das Bündnis bei eventuellen Krisen oder Konflikten flexibel operieren kann. Die Marineverbände gehören daher zur NATO Response Force (NRF); und in dieser Formation sind sie der Anteil der Seestreitkräfte an der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) – der Speerspitze der NATO, die permanent einsatzbereit ist. Die Anforderung: innerhalb von 48 bis 72 Stunden bereit zu sein, um dorthin zu verlegen, wo sie jeweils benötigt werden. Zwei der Verbände haben die Fähigkeit großflächig Seewege zu schützen, die zwei anderen sind auf die Abwehr von Seeminen spezialisiert.
Zusätzlich zu ihrer operativen Rolle kann die NRF für eine stärkere Zusammenarbeit bei Ausbildung und Übungen genutzt werden. Im Rahmen der von der NATO beschlossenen Anpassungs- und Rückversicherungsmaßnahmen wurde auch die NATO Response Force verstärkt. Sie umfasst damit bis zu 40.000 Soldatinnen und Soldaten.
Text: PIZ Marine, Foto: Bundeswehr/Marcel Kröncke, Fotograf: Tanja Wendt