Wechsel in der Wik – Kommandeur Koch übergibt Kieler Marinestützpunkt
Der Marinestützpunkt in Kiel bekommt einen neuen Kommandeur. Am Dienstag, den 24. September 2019 um 10 Uhr, wird Fregattenkapitän Alexander Koch (45) das Kommando an Fregattenkapitän Lars Petersen (50) übergeben. Koch führte das Marinestützpunktkommando Kiel mit dem „Marinehafen in der Wik“ und etwa 250 Soldaten und Angestellten seit September 2016. Er wird künftig im Kommando Cyber- und Informationsraum dienen.
Der in Kiel auch einfach als „die Wik“ abgekürzte Marinehafen ist ein Standort mit Zukunft. Seit mehreren Jahren laufen Bauarbeiten und Modernisierungen, wie man an Baugerüsten, Baggern und Baufahrzeugen allenthalben sehen kann. Pieranlagen, Unterkunfts- und Messegebäude, Stabs- und Büroräume werden instandgesetzt oder neu erreichtet. So wird derzeit das Gebäude des Marinemusikkorps saniert, die Pieranlagen modernisiert und eine neue Zentrale für die Stützpunktfeuerwehr errichtet. Einer der nächsten wesentlichen Bauschritte ist die Renovierung des von der Kiellinie zu sehenden Offizierheims und der Neubau eines Messe- und Kantinengebäudes. Das Stützpunktkommando bewältigt in einem Kalenderjahr mehrere Zehntausend Materialanforderungen, schlägt mehrere Tausend Tonnen Material um und betankt in einem durchschnittlichen Zwölfmonatszeitraum mehr als 500 Schiffe.
Die „Wik“ ist Heimathafen für die Minenabwehrboote des 3.Minensuchgeschwaders, für einige Tender des Unterstützungsgeschwaders und das Segelschulschiff „Gorch Fock“. Der Stützpunkt ist außerdem regelmäßig Start- oder Zielhafen für groß angelegte Manöver wie „Baltops“ oder „Northern Coasts“, bei denen noch kaum ein freier Platz mehr an der Pier zu finden ist. Der Stützpunkt richtet jedes Jahr im Juni das Marineprogramm zur Kieler Woche aus und dürfte damit einer der im Ausland bekanntesten deutschen Marinehäfen sein. Rund 1.700 Soldaten nennen Kiel ihren Heimathafen.
Hintergrundinformation
Die Marinestützpunktkommandos sind verantwortlich für die Hafenanlagen, in denen die Schiffe und Boote der Marine ihren Heimathafen haben. Sie organisieren den täglichen Betrieb der Häfen, Besuche in- und ausländischer Kriegsschiffe, halten Schlepper, Umschlaggruppen, Depots und Lagereinrichtungen, Werkstätten, Barkassen und Bootsgruppen, Gebäude und Unterkünfte, Kraftstoffstationen und Tauchergruppen bereit. Sie regeln den gesamten logistischen Bedarf an Versorgungsgütern und Dienstleistungen für die in See und im Einsatz stehenden Einheiten. Für die Schiffe sind sie also Heimathafen, Servicezentrale und logistische Drehscheibe zugleich. Außerdem kümmern sich die Stützpunktkommandos um die Organisation von Großveranstaltungen. Zur Einsatzflottille 1 der Deutschen Marine gehören die Stützpunktkommandos in Eckernförde, Kiel und Warnemünde. An der Spitze der Stützpunktkommandos steht ein Korvetten- oder Fregattenkapitän, der die Kommandogewalt eines Bataillonskommandeurs hat. Im Marinestützpunktkommando Kiel dienen und arbeiten rund 250 Soldaten und Angestellte. Neben den in der Wik liegenden Dienststellen gehören auch das Wohnboot „Knurrhahn“ und das Ölauffangschiff „Bottsand“ zum Marinestützpunktkommando Kiel.
Text u. Foto: PIZ Marine