Werft sucht Käufer
Die Suche nach einem Käufer der insolventen Nobiskrug-Werft in Rendsburg ist in eine neue Phase getreten: Der vorläufige Insolvenzverwalter der Spezialwerft für Superyachten, Hendrik Gittermann von der Hamburger Kanzlei REIMER, hat die internationale Beratungsgesellschaft PwC mit dem Unternehmensverkauf beauftragt. „Mein Ziel ist es, bis Ende Juni einen Investor zu finden, der Nobiskrug fortführt, um mit der bestehenden Belegschaft weiterhin Schiffe in Rendsburg zu bauen“, sagt Gittermann. In den vergangenen zwei Wochen hätten bereits mehrere Interessenten aus dem In- und Ausland Interesse bekundet, so der Sanierungsexperte.
Der auf Krisen- und Insolvenzsituationen spezialisierte PwC-Partner Timo Klees identifiziert derzeit mit seinem Team weltweit potenzielle Investoren. Mehr als 100 von diesen erhalten in den kommenden Tagen ein ausführliches Informationspaket, verbunden mit einer Einladung zur Angebotsabgabe. „Wir sind zuversichtlich, dass Nobiskrug insbesondere für andere Schiffbauer und Player aus der maritimen Wirtschaft interessant ist, um den Standort und das Know-how der Mitarbeiter zukünftig nutzen können“, sagt Klees.
Zum Verkauf stehen die gesamte Werft inklusive der Anlagen und Betriebsgrundstücke, der Kundendaten und aller Markenrechte. „Nach Marktinformationen besteht bei einigen Schiffbaubetrieben großes Interesse, Kapazitätsengpässe durch einen Zukauf zu beseitigen“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Gittermann. Da die Insolvenzgründe weniger struktureller Art sind, sondern vielmehr in Projektstornierungen und Verzögerungen bei Projekten lägen, handele es sich bei Nobiskrug mit einer extrem qualifizierten Belegschaft und einem belastbaren Netzwerk an qualitativ erstklassigen Subunternehmern um ein hoch attraktives Unternehmen.
Text: Reimer Rechtsanwälte, Foto: Reimer Rechtsanwälte, Fotograf: Christian Rohweder