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Zunahme von Piraterie

Das Internationale Schifffahrtsbüro (IMB) der ICC hat in seinem neuen Bericht für den Zeitraum von Januar bis September 2023 einen Anstieg der gemeldeten Zwischenfälle im Golf von Guinea festgestellt und Bedenken hinsichtlich der Straße von Singapur geäußert.

Das Internationale Schifffahrtsbüro der Internationalen Handelskammer (ICC) verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 insgesamt 99 Vorfälle von Piraterie und bewaffneten Raubüberfällen auf See – ein Anstieg gegenüber 90 Vorfällen im gleichen Zeitraum des Jahres 2022.

Im laufenden Jahr wurden bisher 85 Schiffe geentert, neun wurden versucht anzugreifen, drei wurden gekapert und zwei wurden beschossen. 89 % der angegriffenen Schiffe wurden von den Tätern erfolgreich geentert, wobei die meisten Vorfälle nachts stattfanden.

Auch wenn die gemeldete Gewalt gegen Besatzungsmitglieder zu den niedrigsten in den letzten drei Jahrzehnten gehört, bleibt die Gefahr für die Besatzung real: 69 Geiselnahmen, 14 Entführungen, acht Bedrohungen, drei Verletzte und ein tätlicher Angriff.

Die Zahl der gemeldeten Vorfälle im Golf von Guinea ist in den ersten neun Monaten des Jahres auf 21 gestiegen, verglichen mit 14 im gleichen Zeitraum des Jahres 2022; für die Straße von Singapur wurden 33 Vorfälle (im Vergleich zu 31) gemeldet.

ICC Germany-Generalsekretär Oliver Wieck: „Nicht nur die Entwicklungen im Golf von Guinea, einem Gebiet, in dem die Zahl der Vorfälle in den letzten zwei Jahren eigentlich eher rückläufig waren, sind besorgniserregend. Auch die Straße von Singapur gibt weiterhin Anlass zur Sorge.

Die Schifffahrt in der Region ist von großer Bedeutung für den internationalen Handel und muss nachhaltig sicher möglich sein. Wir brauchen hier mehr internationale Zusammenarbeit, mit enger Einbindung der Behörden vor Ort.“

Text: ICC Germany, Foto: Pixabay

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